"Kriegserinnerung im Kalten Krieg"

Einladung in das Deutsche Historische Museum in Berlin

Mo, 20.6.2016, 18:00
Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Deutschland

 

Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich.

Welchen Platz hatte der Krieg gegen Polen und die Sowjetunion im deutschen Gedächtnis nach 1945? Dieser Frage geht Axel Schildt in seinem Vortrag über "Kriegserinnerung im Kalten Krieg. Antikommunismus und die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg in der frühen Bundesrepublik" nach. Über Jahrzehnte galten nur Deutsche – Soldaten, Kriegsgefangene, Zivilbevölkerung – als Opfer dieses Krieges. Vehement wehrte die bundesdeutsche Öffentlichkeit die Tatsache ab, dass Deutschland einen rassistischen Vernichtungskrieg zur Eroberung von "Lebensraum" geführt hatte, mit Millionen Opfern in Polen und der Sowjetunion. In der Konfrontation des Kalten Krieges wurde das alte Angst- und Feindbild auf den aktuellen Gegner im Osten übertragen.

Die Kontinuität eines antirussisch aufgeladenen Antikommunismus in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland steht im Zentrum der Ausführungen von Axel Schildt. Im Anschluss diskutiert er mit Peter Steinbach über die späte kritische Aufarbeitung des NS-Vernichtungskrieges seit den 1980er Jahren.

Teilnehmer:
Prof. Dr. Axel Schildt, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Prof. Dr. Peter Steinbach, Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Moderation: Dr. Peter Jahn, Berlin.

Der Vortragsabend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Historischen Museums und der Initiative Gedenkort für die Opfer der NS-"Lebensraum"-Politik. Er findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Relikte des Kalten Krieges. Fotografien von Martin Roemers" (4. März – 14. August 2016) im Deutschen Historischen Museum statt.